In letzter Zeit gab es wieder Debatten in der Linux-Welt, ob Canonical, die Firma hinter Ubuntu, endlich etwas zur direkten Weiterentwicklung des Linux-Kernels beitragen und eigene Entwickler am Kernel arbeiten lassen soll.

Meine Meinung ist, Canonical muss nicht an der Kernel-Entwicklung mitarbeiten. Die GPL sieht so einen Zwang nicht vor. Rechtlich gesehen macht Canonical nichts falsch.

Aber was macht Canonical falsch? Nun, ich denke, ganz banal ausgedrückt, dass Erfolg einfach Neider auf den Plan ruft und einige „alte Hasen“ von RedHat und SUSE nicht verkraften können, dass Canonical mit Ubuntu eine Marktlücke entdeckt hat, mit der es Erfolg hat. Und zwar Erfolg in dem Sinn, dass es unzählige neue Menschen in die Linux-Welt hineingebracht hat – inklusive mir -, dass nun sogar Firmen wie Dell beginnen, auch Linux-Rechner auszuliefern, und dass Linux, speziell natürlich Ubuntu – aber das ist g’hupft wie g’hascht -, endlich mehr in den Medien vertreten ist und mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Was helfen tolle neue Kernel-Funktionen, wenn sie niemand nutzt? Außerdem müssten dann auch andere, die von Linux und Debian profitieren, auch etwas zum Kernel beitragen? Wie wäre es z.B. mit LiMux? Ein abwegiger Gedanke, hoffe ich.

Als erstes sollte Canonical Ubuntu besser machen und diejenigen freien Programme, die es nutzen darf, einsetzen. Dann soll es besser mit Debian zusammenarbeiten. Ich sehe die Zustimmung von Debian zum Wechsel auf fixe Freeze-Termine als einen guten Schritt. Jetzt muss Canonical dafür Debian etwas unterstützen und hoffentlich verbessert sich auch eines Tages die Kompatibilität zwischen den Systemen und die Zusammenarbeit der Entwickler bei Progammänderungen. Vielleicht wird Ubuntu ja eines Tages nicht nur als Schmarotzer, sondern als Mitstreiter für das Linux-Lager gesehen. Tja, uns als drittes muss Canonical eines Tages Gewinn abwerfen, sonst ist die ganze Aufregung um diese Firma eines Tages obsolet, wenn es sie nicht mehr gibt.

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